Page 40 - VBKI-Spiegel #253
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                VBKI Spiegel # 253 I Titelthema: Erfolgreich oder beliebt?
 „Schnell wird eine Frau als ,zickig‘ bezeichnet, nur weil sie mit der gleichen Leidenschaft für ihre Meinung eintritt wie ein Mann.“
Insbesondere, wenn Frauen versuchen sich mit Leidenschaft für ein Thema einzusetzen, dann stellt sich die Frage „erfolgreich oder
beliebt“. Schnell wird eine Frau als „zickig“ bezeichnet, nur weil sie mit der gleichen Leidenschaft für ihre Meinung eintritt wie ein Mann. Eine Herausforderung ist es, diese Reaktionen nicht manipulativ auf die eigene Person wirken zu lassen, und sich daraufhin zurückzunehmen, um beliebt zu sein.
Cordula Jourdan
Direktor Technik & Qualität Schindler Deutschland AG & Co. KG
 In der Führung und im Miteinander sind Werte gefordert. Vertrauen, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit sowie gegenseitige Wertschätzung, Klarheit und Konsequenz. Und das Leben und Führen mit Werten führt zu Erfolg und Beliebtheit.
Frau muss authentisch sein und Werte leben, aber das erfordert vor allem Klarheit für sich selber. Und es bedarf den Männern zu verdeutlichen, dass ein stärkeres Miteinander von Frauen und Männern die Zukunft der Zusammenarbeit sein wird. Insbesondere durch die demografischen und digitalen Veränderungen ist es ein noch stärkeres Miteinander der Geschlechter als Teil der Diversität, welches wir benötigen.
 Hendrik Muschal
Rechtsanwalt, Fachanwalt für Arbeitsrecht Ogletree Deakins International LLP
„Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist diese Einbindung von Bedürfnissen weiblicher Arbeitskräfte in ein ,passendes‘ Personalentwicklungskonzept essentiell
und wettbewerbsentscheidend.“
Geschlechterspezifische Problemstellungen werden wohl zukünftig allein wegen der Anforderungen an neue Arbeitsplätze im Zuge der Digitalisierung
quasi schrittweise automatisch verringert. Da Fachkräfte der jüngeren Generationen in Deutschland zunehmend Frauen sind, müssen Unternehmen zwangsläufig die Wünsche weiblicher Arbeitskräfte verstärkt berücksichtigen und in Personalentwicklungsstrategien operativ und arbeitsrechtlich einkleiden. Insbesondere hinsichtlich der Verein- barkeit von Familie und Beruf ist diese Einbindung von Bedürfnissen weiblicher Arbeitskräfte in ein „passendes“ Personalentwicklungskonzept essentiell und wettbewerbsentscheidend.
Um den neuen Anforderungen an die Arbeitsplätze der Zukunft geschlechterneutral entsprechen zu können, gilt es im Zuge einer wettbewerbsorientierten Personalplanung arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen und innerbetriebliche Regelungen rechtzeitig in Angriff zu nehmen, damit künftig Frauen (und Männer) in der Wirtschaft „erfolgreich UND beliebt“ sein können.




















































































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