Page 41 - VBKI-Spiegel #253
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                Titelthema: Erfolgreich oder beliebt? I VBKI Spiegel # 253
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  „Generell gelingt es in vielen Ländern der Welt bereits deutlich besser, das Potential ihrer Gesellschaft umfänglich zu hebeln.“
Ich habe das Glück, in einem Unternehmen tätig zu sein, in dem es zahlreiche Frauen in leitenden Positionen gibt. So wie ich von ihnen als Vorbilder und Mentorinnen profitieren durfte und noch darf, übernehme ich diese Funktion heute auch wiederum gerne für diejenigen, die ihren beruflichen Weg starten.
Generell gelingt es in vielen Ländern der Welt bereits deutlich besser, das Potential ihrer Gesell- schaft umfänglich zu hebeln. Dahin müssen auch wir kommen, daran müssen wir gemeinsam arbeiten.
Dominique Eichner
Leiterin Digitale Transformation Siemens Mobility GmbH
In Diversität liegt – gerade im Zeitalter der Digitalisierung – ein großer Mehrwert, den wir in unseren Unternehmen für uns nutzen sollten. An vielen Stellen funktioniert das schon gut, insgesamt funktioniert
es aber noch nicht gut genug. Wenn endlich Leistung das entscheidende Kriterium im beruflichen Kontext wird, schaffen wir es, den Herausforderungen der Digitalisierung deutlich besser zu begegnen.
 Silvia Projic
Referentin Öffentlichkeits- arbeit und Marketing, VBKI (Foto: Annette Koroll)
„Die besten Teams bestehen aus Männern UND Frauen.“
Frauen – erfolgreich oder beliebt?: Beides bitte! Weil es geht. Und wir brauchen auch beides für ein Weiterkommen im Beruf. Die fachliche Kompetenz bildet nur eine Säule des Erfolgs. Vertrauen, Empathie und Kommunikationsfähigkeit sind weitere essentielle Säulen.
Social glue, der soziale Klebstoff, wird von vielen als „Erfolg“ im Unternehmen leider noch
unterschätzt. Dabei ist die soziale Kompetenz eines Menschen – insbesondere innerhalb eines Teams – von immenser Bedeutung, nicht nur für den Erfolg.
Und die besten Teams bestehen aus Männern UND Frauen. Gebündelte Kompetenz sowohl auf fachlicher als auch auf emotionaler Ebene. Erfolge lassen sich auf vielfältige Weise messen
und belegen. Feiern allerdings, kann man sie besser im Team als allein.
 „Meine Frau und ich tauschten die Rollen, und ich machte die Erfahrung, dass ich nicht mehr erfolg- reich und beliebt war, sondern ein Niemand wurde.“
Als Mitglied der Geschäftsleitung eines mittelständischen Unternehmens war ich
in meinen und – nach meinem Empfinden – in den Augen meiner Umwelt erfolg-
reich UND beliebt. Meine Frau kümmerte sich um ihren Anwalts-(Teilzeit-)Job UND
die Kinder (zwar mit Unterstützung einer dreiviertel Haushaltsunterstützung) – aber das
konnte sie ja so gut hinkriegen. Ich liebte sie und die Kinder und dachte, so ist es gut. Dann
kam ein gesundheitlicher und damit verbunden beruflicher Knock-out mit Auszeit und Repositionierung. Meine Frau und ich tauschten die Rollen, und ich machte die Erfahrung, dass ich nicht mehr erfolgreich und beliebt war, sondern ein Niemand wurde. Geschäftliche Bedeutung – vorbei. Damit verbundene Einladungen und soziale Wertschätzung von Unternehmen – vorbei. Furchtbar! Ich lernte schmerzhaft, aber tapfer: Demut.
Fazit: Wertschätzung und Dankbarkeit für Frauen – wie für Männer – führen automatisch zu – wechselseitigem – Erfolg und Anerkennung/Beliebtheit.
Niels Fischer MRICS
Geschäftsführer | Gesellschafter DEUTROPOLIS Strategieberatung und Vermögens- verwaltung für Immo- bilienbesitz GmbH








































































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