Page 19 - VBKI-Spiegel #253
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                 „Es ist sehr erfreulich, wie zügig wir gemeinsam Möglichkeiten ausloten und Eckpunkte festlegen konnten. der Senat von Berlin hat uns überzeugend dargelegt, dass er ein solches Großprojekt will und kann.“
Herr Neike, als Vorstand des Weltkonzerns Siemens sind Sie gewohnt, einiges bewegen zu können. Trotzdem dürfte es auch für Sie nicht zu den täglichen Erfahrungen gehö- ren, einen ganz neuen Stadtteil entstehen zu lassen. Was ging Ihnen nach der Unter- schrift im Roten Rathaus durch den Kopf?
Als gebürtiger Berliner freue ich mich na- türlich besonders, dass sich die Stadt im internationalen Werben um einen geeig- neten Standort für unser Zukunftsprojekt durchsetzen konnte. Mein Dank gilt hier nochmal allen Beteiligten. Es ist sehr er- freulich, wie zügig wir gemeinsam Mög- lichkeiten ausloten und Eckpunkte fest- legen konnten. Der Senat von Berlin hat uns überzeugend dargelegt, dass er ein solches Großprojekt will und kann. Und er hat sehr gute Voraussetzungen dafür geschaffen, um die Entwicklung für beide Seiten zu einem Erfolg zu führen. Das ist ein wichtiges und positives Signal, das weit über Siemens hinausstrahlt.
600 Millionen Euro will Ihr Haus in den Siemens-Campus in Spandau stecken, eine Riesen-Investition. Wie wird sich Siemens- stadt bis 2030 verändert haben, damit Sie
sagen können: Das war viel Geld, aber es hat sich gelohnt!
Auf dem historischen Siemens-Gelände in Spandau wollen wir in den kommenden Jah- ren in eine neue Arbeits- und Lebenswelt investieren – mit bis zu 600 Millionen Euro die größte Einzelinvestition in der Unter- nehmensgeschichte von Siemens in Berlin.
Wir wollen ein integratives und innovati- ves Ökosystem entwickeln. Dabei öffnen wir die Siemensstadt für externe Unterneh- men, Start-ups, Universitäten, Forschungs- einrichtungen und Berlinerinnen und Ber- liner. Damit wollen wir auch bezahlbaren Wohnraum für Familien und Studenten schaffen. Die Verbindung von Industrie, Wissenschaft,LernenundWohnenschafft Raum für Innovation und Kreativität. Da- mit wollen wir nicht nur räumliche, son- dern auch gedankliche Silos einreißen und einen natürlichen Wissensaustausch und lebenslanges Lernen fördern.
Kurz gesagt: Auf dem Areal möchten wir zentrale Elemente unseres Lebens an ei- nem kreativen Ort miteinander verbinden. Im Grunde greifen wir damit vieles von dem
auf, was auch bereits Ende des 19. Jahr- hunderts Basis für den Bau der Siemens- stadt war.
Was sind die konkreten Ziele, die Sie für Ihr Haus mit dem Campus verfolgen?
Dieses Vorhaben ist ein Langzeitprojekt. Wir investieren in Innovation, den Stand- ort Berlin und die Ideen von morgen und übermorgen.
Das Projekt erstreckt sich über eine Flä- che von 70 Hektar. Die bestehende indus- trielle Architektur stellt dabei ein attrakti- ves Umfeld dar für neue Modelle des Ar- beitens und eine ausgezeichnete Basis für künftige neue Produktionsanforderungen.
Das Ökosystem rund um Siemensstadt bie- tet sich hervorragend für verschiedenste Anwendungsfelder an, wie zum Beispiel dezentrale Energiesysteme, Elektromobi- lität, Industrie 4.0, Machine Learning, smart Grids, Internet der Dinge (IoT), Künstliche Intelligenz, Data Analytics, Blockchain oder Additive Manufacturing. In vielen die- ser Bereiche sind wir führend und wollen diese weiter ausbauen. i
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Nachgefragt I VBKI Spiegel # 253
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