Page 68 - VBKI-Spiegel #253
P. 68

                VBKI Spiegel # 253 I VBKI Aktiv
1. 2.
17. September 2018
Weit entfernt von der Bestnote
1. Mitglieder und Gäste des VBKI tauschen sich aus.
2. VBKI-Mitglied Dr. Wolfgang Petri hakt nach.
3. (v. l.) Gabor Beyer, Vorsitzender des VBKI-Aus- schusses Intelligente Infrastruktur, Dr. Henrik Colell, Gründer und Geschäftsführer HPS Home Power Solutions GmbH, Dr. Patrick Graichen, Direktor der Agora Energiewende, Dr. Thomas Vahlenkamp, Global Leader Electric Power & Natural Gas Practice bei McKinsey, Bruno Daude-Lagrave, Geschäftsführer Total Deutsch- land GmbH, und Dr. Gerhard Holtmeier, Vorstandsvorsitzender GASAG AG
    ExPERTENPANEL: WO STEHT DIE DEUTSCHE ENERGIEWENDE?
Sichere, saubere, bezahlbare Energie – die Erwartungen an die deutsche Energiewende sind hoch. Über deren aktuellen Stand diskutierte beim VBKI ein hochkarätig besetztes Expertenpanel. Den Auftakt machte Dr. Thomas Vahlenkamp. Der McKinsey- Energieexperte stellte den globalen Energiewende-Index (ETI) der Unternehmensberatung vor. Gute Noten erzielt Deutschland im Bereich Versorgungssicherheit, schlechte in Fragen des Umwelt- und Klimaschutzes sowie bei der Wirtschaftlichkeit. Fazit des Impulsgebers: Die deutsche Energiewende will zu viel auf ein- mal – Fokus und die notwendige Flexibilität gingen verloren.
In der anschließenden von Gabor Beyer moderierten Diskussion spielte das aktuelle Thema Kohleausstieg eine wichtige Rolle. Laut Dr. Patrick Graichen ist der Ausstieg nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit höheren Energiekosten, allerdings dürfte der Industrie mehr Flexibilität abverlangt werden. Insgesamt sei die Energiewende weniger Hexenwerk als Management-Aufgabe. Allerdings „fehlt mir im Moment der Manager“, so Graichen.
Bruno Daude-Lagrave verglich die Energiewende mit dem Fußball: „Wenn man sich zu hohe Ziele setzt, bekommt man Probleme.“ Und natürlich habe eine erfolgreiche Energiewende ihren Preis: „Neue
Systeme, neue Strukturen – das muss am Ende irgendjemand bezah- len.“ Wer etwas anderes behaupte, sei ein Träumer – oder er lügt.
Laut Dr. Gerhard Holtmeier hat das Traditionsunternehmen GASAG den Weg vom reinen Gasversorger zum breit aufgestell- ten Energiekonzern bereits eingeschlagen. Der Kohleausstieg be- deute für die Gasag mehr Chance als Risiko – schließlich muss die Kohleenergie durch andere Energieträger ersetzt werden. War- um nicht durch Gas? LM
Mehr Bilder und Informationen finden Sie unter: www.vbki.de, www.facebook.com/vbki1879 und www.twitter.com/vbki
    3.
LM
 


















































































   66   67   68   69   70