Page 44 - VBKI-Spiegel #253
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                VBKI Spiegel # 253 I Titelthema: Erfolgreich oder beliebt?
 „Technologie kann für Mädchen genauso spannend sein wie für jungs“
Astrid Varga studiert seit Oktober 2017 Software Engineering an der CODE Uni- versity of Applied Sciences in Berlin. Nach ihrem ersten Abschluss in Ethnologie und Anglistik verschlug es sie die IT-Branche. Durch die enge Zusammenarbeit mit Ent- wicklern wuchs ihr Interesse an der Kre- ation und vor allem an der technischen Umsetzung digitaler Produkte.
Im Gespräch mit VBKI-Präsidiumsmit- glied Verena Pausder berichtet die Pro- grammiererin von ihrem Alltag in einem weiterhin männlich dominierten Umfeld und macht Vorschläge, wie man den An- teil von Frauen im Tech-Bereich erhöhen könnte.
Astrid, Du bist Studentin an der CODE – wie kam es zu der Idee, dort zu studieren?
Als ich von der CODE erfuhr, war ich ge- rade in einem IT Unternehmen tätig. Ich hatte das Glück ein sehr breites Aufga- benspektrum zu haben. Dadurch habe ich viele Einblicke in Prozesse rund um die Entwicklung digitaler Produkte erhalten. Allerdings kam mir der kreative Teil zu kurz und ich wurde immer neugieriger auf die Umsetzung selbst. Als mir dann eine
_______________________________ Interview Verena Pausder
Astrid Varga
Facebook Ad der Code über den News- feed geflattert ist, war ich total begeistert.
Das Tech-Thema ist weiterhin männlich dominiert – wie hoch ist der Anteil an Studentinnen an der CODE?
Im Moment sind 21 Prozent der Studie- renden an der CODE Frauen.
Hast Du eine Idee, wie man diesen Anteil weiter erhöhen könnte ?
Um junge Menschen bereits vor dem Abi- tur für Technologie-Themen zu begeistern, unterstützt die Hochschule die „Code & Design Initiative“, die durch ganz Deutsch- land tourt. Diese mehrtägigen Camps richten sich an Jugendliche zwischen 15 und 20 Jahren und geben Einblicke in die
Tätigkeitsfelder zwischen Programmieren und Design. Auf den Events werden die Teilnehmenden dabei unterstützt, aus
Ideen digitale Produkte zu kreieren – qua- si ein Hackathon. Ich denke, gerade durch die Verknüpfung von Code und Design wirkt das Ganze allerdings nicht so ab- schreckend wie der Begriff „Hackathon“, denn mit Hackern können sich wohl die wenigsten weiblichen Jugendlichen iden- tifizieren.
Ich hatte mich auch für den Interaction Design Studiengang an der CODE bewor- ben, bevor ich dann aus Faszination die Lager gewechselt habe.
Ich sehe, dass Frauen hier, wie auch in anderen Bereichen der Tech-Industrie, ei- ne Minderheit darstellen. Dies liegt vor allem daran, dass ihr Interesse an – und ihr Talent für – technologierelevante The- men und Fähigkeiten aufgrund gesell-
 

















































































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