Page 86 - VBKI-Spiegel #253
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 VBKI-Preis BERLINER GALERIEN 2019
Feierliche Verleihung: Galerie Marzona ausgezeichnet
Der Träger des mit 10.000 Euro dotierten VBKI-Preises BERLINER GALERIEN 2018 steht fest: In Würdigung des Ausstellungsprojekts „parallélisme élémentaire“
des Künstlers Aron Mehzion fiel die Wahl der Expertenjury in diesem Jahr auf die Galerie Marzona.
Neben dem Preisträger aus Berlin-Kreuzberg wurden bei der feierlichen Preisverleihung auf der art berlin fair for modern and contemporary art Ende September auch die beiden weiteren Finalisten, die Galerien Schwarz Contemporary und Dittrich & Schlechtriem, ausgezeichnet. Ziel des vom VBKI und dem Lan- desverband Berliner Galerien (lvbg) 2017 gegründeten Preises ist es, auf die bedeutende Rolle der Galerien für den Kunststand- ort Berlin aufmerksam zu machen.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des VBKI-Kultur- ausschusses, Bernd Wieczorek, hielt Wirtschaftssenatorin Ra- mona Pop vor rund 100 Gästen die Festrede. Sie sagte: „Der Kunstmarkt ist mit über 300 Galerien ein wichtiger Wirtschafts- und Standortfaktor unserer Stadt – und es gibt genügend Platz, um weiter zu wachsen. Berlin ist ein Hotspot für zeitgenössische Kunstproduktion, und wir sind stolz auf die Vielfalt der Berliner Kunst- und Kulturszene – mein großer Dank gilt Förderern wie dem VBKI und dem lvbg, die den Standort voranbringen.“
In seiner anschließenden Laudatio würdigte Dr. Sebastian Preuss, Stv. Chefredakteur WELTKUNST, den diesjährigen Preisträger: „Daniel Marzona vertritt in seiner Galerie mit großem Engage- ment Künstler, deren Werke sich schneller, modischer Vermark- tung verweigern. Es ist eine Kunst, die die konzeptuellen An- sätze der Sechziger und Siebziger in die Gegenwart führt. Eine
Kunst, die einer intensiven Vermittlung bedarf, deren Präsenta- tion eine sensible Ausstellungsästhetik, kunsthistorische Tiefen- schärfe und Eloquenz beim Erklären verlangt. All dies setzt Daniel Marzona in beeindruckender Weise um. Auf dem vielstimmigen Feld der vielen Berliner Galerien setzt er ein ruhiges, ernsthaftes, in die Tiefe gehendes Zeichen.“
Der von der ausgezeichneten Galerie Marzona (gegründet 2014) vertretene Künstler Aron Mehzion beschäftigt sich in seinem Werk mit physikalischen und mathematischen Fragen der Spiegelsymme- trie unter Berücksichtigung von Überlegungen zu vierdimensiona- len Räumen. So offenbart sich etwa in Gipsabdrücken von vertrau- ten Gegenständen – zum Beispiel einer Kinderhand – die komplexe zeitliche Struktur eines Gegenstandes, der gegenwärtig und zu- gleich vergangen ist. Einer der künstlerischen GewährsSleTute da- bei ist Marcel Duchamp, der mit Abdrücken und Abformungen, sowie mit scheinbaren Abdrücken und Abformungen operierte.
Die Begründer des Preises verstehen ihre Initiative als Förderung des Kunstmarktstandorts Berlin. Bewerben konnten sich Berli- ner Galerien mit mindestens drei und maximal zehn Jahren Ge- schäftsbetrieb, die als sogenannte Erstgalerie am Markt aktiv sind und somit die Infrastruktur des Berliner Primärmarktes, das heißt den Handel mit Kunstwerken direkt aus den Ateliers der Stadt heraus, garantieren.
Der Experten-Jury des VBKI-Preises BERLINER GALERIEN ge- hörten an: Michael Haas, Inhaber Galerie Michael Haas, Dr. Chris- tine Nippe, Kuratorin, Dr. Sebastian Preuss, Stellv. Chefredak-
teur Weltkunst, und Bernd Wieczorek, VBKI-Präsidiumsmitglied
und Vorsitzender des VBKI-Kulturausschusses.
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