Page 82 - VBKI-Spiegel #253
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                                           VBKI Spiegel # 253 I Schrittmacher
 Neue VBKI-Initiative „Einstieg zum aufstieg“
Flüchtlinge in die Berliner Wirtschaft integrieren
Einstieg zum Aufstieg – so heißt die neue Initiative des VBKI zur Inte- gration von Flüchtlingen in die
Berliner Wirtschaft. Der Name ist Pro- gramm: Wir wollen arbeitssuchenden Flüchtlingen neue Perspektiven bieten, indem wir sie auch und gerade mit den Mitgliedsunternehmen des VBKI zusam- menbringen – und natürlich auch dazu beitragen, offene Stellen zu besetzen und Personalbedarfe zu decken.
Warum engagieren wir uns jetzt in dieser Richtung? Wir denken: Der Zeitpunkt ist klug gewählt. Seit der Flüchtlingswelle 2015 haben bislang rund 85.000 Men- schen mit Fluchthintergrund unsere Stadt erreicht. Einige sind weitergezogen, viele aber sind geblieben. Sie haben Fuß gefasst, ihre deutsche Sprachkompetenz erwei-
tert und streben nun danach, mithilfe von Praktika, Ausbildungsplätzen oder dauer- hafter Beschäftigung den „Einstieg zum Aufstieg“ zu schaffen.
Während der Pilotphase seit Juli 2018 konnten wir Kooperationen mit leistungs- fähigen Partnern der Sozialwirtschaft und ausgewählten Bildungsorganisationen auf- bauen. Bislang haben sich elf Organisa- tionen der Initiative angeschlossen, unter anderem der Paritätische, Malteser, Cari- tas, DRK, Start with a friend und das Frauen Computer Zentrum. Und nach dem positiven Votum des Integrationsbe- auftragten Berlins sind auch die bezirk- lichen Wirtschaftsförderungen und der Arbeitgeberservice der Bundesagentur für Arbeit eingebunden. Dieses Netzwerk dient dazu, Kommunikationsstrukturen
zwischen den Unternehmen und Geflüch- teten zu etablieren – und Angebot und Nachfrage zusammenzubringen.
Um die grundsätzliche Eignung der Flücht- linge für den Berliner Arbeitsmarkt sicher- zustellen, orientieren wir uns an einem Kriterienkatalog. Zu den Voraussetzungen für eine mögliche Vermittlung zählen vor allen ein gutes deutsches Sprachniveau (z. B. gem. Europäischem Referenzrahmen B1/B2) und nachgewiesene Motivation. Und natürlich wird auf den jeweiligen Aufenthaltsstatus geschaut, es sollte nie- mand unmittelbar von einer Abschiebung bedroht sein. Das Netzwerk im Hinter- grund wird dazu regelmäßig erweitert – sowohl aufseiten der potenziellen Arbeit- geber als auch aufseiten der Geflüch- teten.
     Ali und Umar – zwei unserer ersten Vermittlungserfolge
 ali aus afghanistan, 19 jahre, möchte am oberstufenzentrum Elinor ostrom (Bürowirtschaft) einen mittleren Schulab-
 schluss erwerben. dazu absolvierte er – vermittelt durch „Einstieg zum aufstieg“ – ein sechswöchiges Praktikum bei der
 GrG, einem Gebäudereinigungs- und Hotelserviceunternehmen. Mit großem Erfolg! Nach auskunft der ausbildungsleiterin
 kann er darüber hinaus im august das angebot für einen ausbildungsvertrag zum Kaufmann für Büromanagement erhalten.
 umar aus Pakistan, 23 jahre, möchte als Briefzusteller bei der Pin aG anfangen. derzeit absolviert er ein vierwöchiges
 vorbereitendes Praktikum. Er wird bei Eignung übernommen.
 

















































































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