Gründerszene, Industrie- und Wissenschaftsstandort, Gesundheitswirtschaft, Ansiedlungs- und Liegenschaftspolitik und natürlich BER – es war eine Tour d’horizon über alle wichtigen Eckpunkte des Berliner Wirtschaftsgeschehens, die Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer bei ihrem ersten Besuch im VBKI am 14. Februar 2013 präsentierte.
„Berlin ist Gründerhauptstadt“, stellte Senatorin Yzer, seit September 2012 im Amt, gleich zu Anfang fest. Rund 40.000 Gewerbe seien im letzten Jahr angemeldet worden. Ein Hype? „Die Zahlen belegen etwas anderes“, so Yzer und verweist auf die Ergebnisse des VBKI Gründerbarometers: Gerade bei Fachkräften im IT-Bereich gilt Berlin zunehmend als Top-Adresse.
Boomtown Berlin
Wer jedoch beim Thema Start-ups nur an die Internet-Branche denkt, der irrt. Auch die Kreativwirtschaft wächst. Die Fashion Week beispielsweise bringt einen steigenden Exportanteil mit sich. Viele Berliner Designer verkaufen ihre Modelle ins Ausland – und schaffen Arbeitsplätze in Berlin. Und auch in der Gesundheitswirtschaft tut sich was: Biotechnik und Medizintechnik sind die Innovationsmotoren. So macht beispielsweise der Zusammenschluss von Charité und Max-Delbrück-Centrum Berlin attraktiv für Investoren. „Gründerzeit ist Industriezeit“, erklärt Yzer. Nur sind es nicht mehr die Kolben- und Dampfmaschinen, sondern die Hochtechnologie, die nun Industriegeschichte schreibt. Nachdem die Industriearbeitsplätze nach der Wende zunächst rückläufig waren, steigen die Zahlen nun wieder.
Attraktiv für High-Potentials
Doch der Trend muss sich verstetigen. „Wir müssen mehr darüber reden, was Berlin zu bieten hat“, fordert Yzer und zitiert abermals das VBKI Gründerbarometer: Demnach wollen 85 Prozent der Berliner Start-ups in der nächsten Zeit Mitarbeiter einstellen. Ein realistisches Ziel, denn die Hauptstadt ist attraktiv für High Potentials. Das kreative Umfeld, die Internationalität der Stadt und nicht zuletzt die niedrigen Lebenshaltungskosten sorgen für eine steigende Anziehungskraft im In- und Ausland. Dass aber für Gründer noch mehr getan werden muss, weiß die Senatorin. Passgenaue Unterstützung, das ist es, was sie in Zukunft etablieren möchte. So habe die Senatsverwaltung zusammen mit der IBB ein Maßnahmenpaket geschnürt, das die Bewilligungen entbürokratisieren und Hilfe einfacher machen soll. Zudem will sie in Zukunft noch mehr Investoren in die Stadt locken.