Robot-Redakteure

VBKI diskutiert über die digitalisierte Arbeitswelt von morgen

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Foto: Businessfotografie Inga Haar

Maschine ersetzt Mensch, Roboter machen breite Bevölkerungsschichten arbeitslos – wer sich mit dem Themen Digitalisierung und Künstliche Intelligenz befasst, stößt früher oder später auf diese Horrorszenarien. Schwarzmalerei oder realistische Prognose?

Ein VBKI-Panel wagte den Blick in die Glaskugel und diskutierte über die „Arbeitswelt 2050“. Den Auftakt machte Stephan Fink, Vorsitzender des VBKI-Ausschusses Wirtschaft und Ethik, der die Diskussion mit den Worten eröffnete: „Es wird keine Branche geben, die nicht mit Digitalisierung in Berührung kommt.“ Mit welcher Macht die Digitalisierung unsere Gesellschaft verändert, machte Prof. Dr. Key Pousttchi, Lehrstuhlinhaber bei der Universität Potsdam für Wirtschaftsinformatik und Digitalisierung, in seiner anschließenden Keynote anschaulich: Im vergangenen Jahr seien in Deutschland beispielsweise 18 Millionen Smartphones über den Ladentisch gegangen – aber nur rund 700.000 Kindern geboren worden. Und das habe Konsequenzen.
 
„Big Data“ ist längst Realität, sagte Prof. Pousttchi im anschließenden – von Dr. Elke Böckstiegel moderierten – Gespräch mit Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt. Unternehmen im Umkreis der sogenannten „Künstlichen Intelligenz (KI)“ sammeln Daten aller Art und schließen dann auf zukünftige Entscheidungen des Einzelnen. Im Ergebnis führe das dazu, dass etwa große Kreditkarten-Unternehmen wie Master Card besser voraussagen können, ob sich Ehepartner in den nächsten fünf Jahren scheiden lassen, als die Betroffenen selbst.
 
Lorenz Maroldt blickte in seinem Diskussionsbeitrag unter anderem nach China. Es sei doch erstaunlich, mit welcher Leichtfertigkeit sich die Menschen dort datentechnisch auslesen ließen. Er betonte, wie wichtig es sei, Jugendlichen Kompetenz im Umgang und der Preisgabe eigener Daten zu vermitteln. Und er ist gleichzeitig davon überzeugt, dass niemand seriös voraussagen könne, wie 2050 unser Arbeitsmarkt aussieht. Diverse, insbesondere leicht zu standardisierende Tätigkeiten dürften sicherlich ersetzt werden – auf dem Mediensektor geschehe das bereits. Schon heute lieferten „automatisierte Websites“ häufig die „latest news“.