Q&A mit Iris Stempfle, Geschäftsführerin von Iberdrola Renovables Deutschland GMBH, moderiert von VBKI-Vizepräsidentin Dr. Sigrid Nikutta - Gesprächsrunde mit 16 Unternehmerinnen über die Energiewende in Deutschland.
Wie kann die Energiewende gelingen? Bei der Gesprächsrunde im Kaffeehaus Dallmayr machte unser Gast, Iris Stempfle, deutlich: die Energiewende in Deutschland kann nur „by design or by desaster“ gelingen. Ohne Regeln und Vorgaben sei kein struktureller Wandel hin zur Klimaneutralität möglich. Um die angesetzten Ziele zu erreichen, müssten die besten und effizientesten Techniken sofort gefördert werden.
Die teilnehmenden Unternehmerinnen waren sich schnell einig: Wenn wir jetzt nicht in die Zukunft investieren, werden wir langfristig die Verlierer sein. Die Finanzbranche habe dies bereits erkannt und clevere Zusammenschlüsse von Investoren, Wirtschaft und Industrie vorgenommen, so Stempfle. Die Politik müsse endlich konkrete Vorgaben machen, die im Zweifel wehtun, um voranzukommen. Ohne den (Kosten-)Druck auf Industrie und Verbraucher zu erhöhen, könne die Energiewende nicht gelingen.
Ein wichtiger Punkt sei auch, die Wende als Chance zu sehen. Iberdrola habe sich beispielsweise das Ziel gesetzt, weiter zu wachsen und den Schwerpunkt auf Windenergie, Windparks auf See und Wasserstoffproduktion zu legen. Aktuell würden 2/3 des Energieverbrauchs von Iberdrola durch erneuerbare Energien bestritten. Dabei sei die größte Herausforderung in Deutschland die Flächen für den Bau von Windkraft zu bekommen. Die Bereiche Umwelt- und Klimaschutz stünden sich oftmals gegenüber, ein nicht zu unterschätzender Konflikt.
Ohne langfristig definierte politische und wirtschaftliche Zielsetzungen und Regeln rücke die Klimaneutralität (in Deutschland bis 2045, in der EU bis 2050) in weite Ferne. Einhelliges Fazit an diesem Montagmorgen: der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Wandel der Wirtschaft sollte als positive Chance verstanden werden.