Bundesumweltminister: "Subventionen führen zu bösem Erwachen"

Energiewende: Dr. Peter Altmaier referiert beim VBKI Business Breakfast

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Foto: Businessfotografie Inga Haar

Als Operation am offenen Herzen der Volkswirtschaft hat Dr. Peter Altmaier die Energiewende schon häufiger beschrieben. Beim Business Breakfast im VBKI am 19. April folgt nun das nächste medizinische Bulletin des Bundesumweltministers: Es werde alles getan, um den Patienten möglichst schonend auf ein Leben in neuem energiewirtschaftlichem Umfeld vorzubereiten. Große Herausforderungen bedeuteten große Chancen.

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Die der Veranstaltung vorangestellte Frage aufgreifend, diagnostizierte Altmaier gleich zu Beginn seines Vortrags: „Die Energiewende fährt genauso wenig an die Wand wie der Flughafen BER.“ Hier wie dort liege die entscheidende Frage weniger darin ob, sondern wie das jeweilige Großprojekt gelinge. Gerade beim Leitungsausbau habe man in letzter Zeit viel erreicht, sagte Altmaier, und verwies beispielsweise auf den Bundesnetzplan, die Übertragung von Zuständigkeiten auf den Bund und die Errichtung von Stromautobahnen quer durch Deutschland.

Subventionen führen zu bösem Erwachen

Die zentrale Aufgabe bestehe darin, den Strompreis aus Erneuerbaren Energien marktfähig zu machen.  „Jede Entwicklung, die auf Subventionen beruht, führt zu Blasenbildung und am Ende zu einem bösen Erwachen“, sagte Altmaier mit Blick auf die EEG-Umlage. Schon heute seien neue Anlagen kaum noch in das Netz integrierbar, an manchen Tagen – beispielsweise zwischen Weihnachten und Neujahr – gebe es ein Überangebot an Strom und in der Konsequenz negative Börsenstrompreisen.  

Nicht zuletzt deswegen sei das Erneuerbare Energien Gesetz reformbedürftig; die künftige Förderung der Anlagen müsse auf die konstante Wettbewerbsfähigkeit des Öko-Stroms gegenüber Strom aus fossilen Energieträgern abzielen. Bei der Photovoltaik sei man in dieser Hinsicht schon weit gekommen, bei der Windkraft hingegen habe man noch ein Stück Weg vor sich.

Exportschlager Energiewende

Laut Altmaier ist die Energiewende auf bestem Wege, in Deutschland die „größte Innovationswelle der letzten 30 Jahre“ auszulösen. Energiespeichersysteme, Power-to-gas, Kraftwärmekopplungen, Supply-side Management, virtuelle Batterien – innovative Bausteine aus diesen Bereichen hätten das Potenzial, sich zu Exportschlagern zu entwickeln.  

Nach welchem Maßstab lässt sich die Energiewende beurteilen? Aus Sicht des Bundesumweltministers reicht es nicht aus, alle konventionellen Kraftwerke durch regenerative Energiequellen zu ersetzen. Erfolg sei erst dann gegeben, wenn die Alternative „Wohlstand und Umwelt“ lautet. 

Weitere Bilder der Veranstaltung finden Sie hier. 

 

 
Datum: Fr, 19.04.2013 - 13:00 Uhr