Im Rahmen eines Leadership-Talks lud der VBKI gemeinsam mit dem Leadership Berlin – Netzwerk Verantwortung e.V. zum Schlosspark Theater in Steglitz ein, um sich mit aktuellen Themen und mit einem hochkarätigen Referenten auseinanderzusetzen. Der Intendant des Schlosspark Theaters und Geschäftsführer des Kabarett-Theaters „Die Wühlmäuse“ Dieter Hallervorden, widmete sich brisanten Fragen. Moderiert wurde der Leaderhip-Talk von Bernahrd Heider, dem Geschäftsführer von Leadership Berlin und Mitglied im VBKI und von Mensa.
Der begnadete Akteur Hallervorden erfuhr von der Schließung der Theater über Twitter, eine direkte Benachrichtigung blieb aus. Wirtschaftlich wird den Kulturschaffenden in Zeiten wie diesen so einiges abverlangt. Es gibt keinerlei Planungssicherheit - keine Hinweise - nur Hoffnungsschimmer. Vor allem für freischaffende Künstler ist die Lage desaströs. Antworten auf die Fragen wie die Mieten und der Unterhalt bestritten werden soll bleiben unbeantwortet. Herr Hallervorden hat 300.000 Euro selbst beigesteuert, was für das Schlosspark Thetaer ein Hoffnungsschimmer am Horizont sein mag. Herr Hallervorden ist willig kommendes durchzustehen, durchzuhalten, denn für ihn ist eindeutig: Zuschauer wollen Kultur und Theater und dafür muss gesorgt werden. Das Förderrecht bedarf einer Einschränkung, das Steuerrecht einer Vereinfachung und die Schlupflöcher müssen dringend „gestopft“ werden, bekräftigte der Intendant des Schlosspark Theaters.
Auf die Frage ob er eine Gender Einseitigkeit sähe, verneinte Hallervorden. Es wurden viele Schauspielerinnen angefragt, allerdings sagten wegen TV Verpflichtungen aufgrund der besseren Bezahlung einige ab. Der studierte Romanist bewältigt die Krise derzeit durch TV Serien und Produktionen und äußerte, dass man einen verlässlichen Steuerberater in solchen Zeiten braucht. Seinen Steuerberater hat er seit 35 Jahren und ist ein sehr guter Freund, so der Wunsch-Bretone mit einem Lächeln. Hallervorden interessiert sich mehr für die Zukunft, als für die Vergangenheit: „Man darf nicht über jedes Zipperlein klagen, man muss sich über die 98% erfreuen“, bekräftigte der gebürtige Sachsen-Anhaltiner. Bekannt wurde er als Schauspieler, Synchronsprecher, Kabarettist, Sänger und vor allem durch seine sensationelle Komik. Kein Wunder wenn für den Schauspieler die Pandemie auch durchaus positive Seiten hat. Nämlich das die Mitarbeiter*innen durch die Krise stark zusammenhalten und füreinander einstehen. Man unterstützt sich wo es geht, man zieht an einem Strang. Auf die Frage ob wir in Deutschland den Humor verloren haben, antwortete der Geschäftsführer des Kabarett-Theaters „Die Wühlmäuse“: „Nein, vielleicht finden wir in der Wüste unseres Gehirns eine Oase...."